Samstag, 27. April 2013


p'raps I'll die on that train, o, Erasme Roteradame, wo willt du bleiben, hör, du Ritter Christi, reit hervor neben den Herrn Christum, beschütz die Wahrheit, erlang der Martärer Kron, De calcaribus removendis decades undecim, Frans Hals, The company of Captain Renier Reael,



1637, das ist uns nun zu artistisch, es scheint, als würde es nur darum gehen, Spitzen, Tücher, Schärpen, Rüschen, Halskrausen möglichst kunstvoll darzustellen, die Menschen interessieren den Maler wenig, sie sind nur Kunden, Auftraggeber, die bedient werden müssen, per M. Albericum de Rosata, du bist doch sonst ein altes Mäniken, ich hab von dir gehört, dass du dir selbst noch zwei Jahr zugeben hast, die du noch taugest, etwas zu thun, Van Statenvergadering tot Volksvertegen­woordiging, dieselben leg wohl an, dem Evangelio und dem wahren christlichen Glauben zu gut, häsch Psuecher,

Sonntag, 21. April 2013


und um uns leicht unheimliches Publikum, kahlgeschorene Gesellen, tätowiert, riesig, hässlich, guck mal, der schneidet einem Kind die Kehle durch, es wäre eigentlich ein Kindermord von Bethlehem, aber das weiss kein Mensch mehr, diese alten Geschichten kennt niemand mehr, siehst du, man niesst, man gähnt sehr laut, man ist schlecht angezogen, im Trainungsanzug, wie Drogendealer, ein Handy klingelt, man antwortet auf spanisch,

behold, jetzt und nur jetzt, wenn in den Hungergebieten Kannibalismus herrscht und Hunderte, wenn nicht Tausende von Leichen auf den Strassen liegen, können wir und müssen wir  deshalb die Konfiszierung der Kirchenschätze mit der brutalsten und erbarmungslosesten Energie durchführen und dürfen nicht davor zurückschrecken, jeden Widerstand zu zerschlagen,

häschvillpsuecher, rauhe Schalen, nicht ungepflegt, rustikale Erscheinungen, halbwegs aristokratisch, halbwegs hoffnungslos verloren und verknorzt, Rucksack, Bergschuhe, Windjacke, häschkapsuecher, und in einem der hinteren Räume ein junges Paar, das sich gegenübersitzt, so nahe, dass sie sich berühren könnten, beim Nähertreten sehen wir, dass sie Milch aus ihrer Brust auf seine Leier spritzt, beide sehen traurig aus, sie scheinen diese Zweisamkeit und diese schönen Umstände nicht so recht zu geniessen, Jan van Hermessen, 1550, Harlemer Manierismus,

Mittwoch, 17. April 2013

Dienstag, 9. April 2013


ET HIC DEFUNCTUS EST, jetzt ist er wirklich gestorben, man hat ihn in ein dunkles Tuch gewickelt, Diener bereiten die Beerdigung vor, ein Priester betet an seiner Bahre, wut the fuck wus that, und die ganze Passion wird dargestellt, das Kreuz, die Säule, die Lanze, der Schwamm, die Nägel und die Krone werden von einer Reihe nackter Figuren in verschiedensten, variantenreichsten Posen durch die Luft herbeigetragen, Könyörögj érettünk, deren schwierige Ausführung mit Leichtigkeit umgesetzt ist, dont hide that pussy,
wir stellen uns gerne eine Welt vor, in der alle diese Maler, die sich jetzt mit den Staalmesters abmühen, mit diesen ewig gleichen Krägen, Hüten und schwarzen Seidenstoffen, eine Welt vor, in der alle diese Maler die Liebe darstellen würden, so wie die Liebe ja auch insgeheim dargestellt wird, nämlich sehr genau und getreu und aufreizend, Ejusdem de castrametandis crinibus lib. Tres, Besuch der Mezquita, gewaltiges Rechteck, von hohen Mauern begrenzt, die Mezquita zählt zu den beeindruckendsten Bauwerken der Welt, wer hat hier gebaut, wer erweitert, wer verändert, Abd al-Rahmán I,

man weiss nicht, was das Bild darstellen soll, vielleicht eine Allegorie auf den Satz natura artis magistra, das schöne Kind stellt die Natur dar, der junge Mann den Künstler, der sich ohne grosse Begeisterung inspirieren lässt, the hope of him is in vain, er würde wohl gerne noch ganz anders inspiriert, diese paar Tropfen genügen ihm nicht, uns genügen sie auch nicht, Vianney Szent János, es kommt jetzt Neues, Grausames, Rücksichtsloses, mit Wohlstand und Frieden ist es vorbei, die Grenzen sind keine Grenzen mehr, unsere Insel ist keine Insel mehr, an allen Ufern landen die Feinde, und es fehlen uns die Krieger, unsere Stellungen lassen sich nicht mehr halten,

Mittwoch, 3. April 2013

woher kommen diese Säulen, woher diese Doppelbögen, wieviele sind es, man kann sie nicht zählen, Des Anton von Leven Einzug in Griechenland, da ist Christus in sitzender Haltung, der sich mit furchteinflössendem und stolzem Gesicht den Verfluchten zuwendet und sie verdammt, I want to touch you, wir betreten die Mezquita durch ein Tor, die Puerta del Perdón, das unter dem Glockenturm, dem Torre del Alminar, hindurch in den Innenhof führt, den Patio de los Naranjos, Orangenbäume wachsen hier, und einst wuschen sich hier die Gläubigen vor dem Gebet,